Unser Posaunenchor

Unser Posaunenchor ist eine der ältesten Gruppen unserer Gemeinde. Bereits 1892 wurde er von vier Männern aus Portsloge gegründet, vermutlich als ein Arbeitszweig des 1867 gegründeten „Jünglingsvereins“. Die Begründer waren Johann, Wilhelm und Karl Eilers und Karl Wenke.

Im Laufe der Geschichte war das Musizieren im Posaunenchor übrigens hauptsächlich „Männersache“. In vielen Chören ist das heute auch noch so. Unser Chor macht da eine interessante Ausnahme. Bereits auf einem Foto von 1958 sind drei der zwölf Spieler Frauen; heute sind es sechs von dreizehn.

Der Name „Posaunenchor“ wird übrigens für Kirchenchöre nur aus historischen Gründen verwendet. Nur drei der bei uns benutzten Instrumente sind wirklich Posaunen – genauer gesagt Zugposaunen. Daneben sind vor allem Trompeten in Gebrauch, außerdem Waldhörner, Flügelhörner, ein Bariton und eine Tuba.

Der Posaunenchor ist seit Jahrzehnten die Gruppe, in der es besonders leicht fällt, ältere und jüngere Menschen harmonisch miteinander arbeiten zu lassen – wobei das Wort „harmonisch“ hier in einem schönen doppelten Sinn zu verstehen ist.

Unsere Gruppe hat in der Gemeinde eine ganze Reihe von Aufgaben übernommen. Die wichtigste Aufgabe ist für uns, die Gemeinde im Gottesdienst beim Singen zu begleiten und Musikstücke vorzutragen. Im Wechsel mit den Organisten haben wir feste Sonntage, an denen wir spielen. An jedem zweiten Sonntag eines Monats sind wir an der Reihe und zwischendurch übernehmen wir auch einen zusätzlichen „Spielsonntag“.

Im Anschluss an die Gottesdienste, in denen wir gespielt haben, versuchen wir ab und zu, noch genügend Spieler zusammenzufinden, um in einem Edewechter Altenheim einige Musikstücke vorzutragen.

Freunde und Mitglieder unserer Gemeinde, die 80 Jahre oder älter geworden sind, dürfen damit rechnen, dass ihnen zum Geburtstag ein Ständchen mit Blechblasinstrumenten gespielt wird.

Seitdem es den „Volkstrauertag“ gibt, spielt unser Chor an vier Gedenkstätten der Gemeinde, unterbrochen von gemeinsamem Grünkohlessen. Beim Laternenumzug am Martinstag sind wir ebenfalls nach Möglichkeit mit einigen Bläsern dabei.

Mitglied unseres Chores kann jeder werden, der ein passendes Instrument spielen kann – und das kann man bei uns auch erlernen (siehe unten). Alle Spieler unseres Chores haben den Umgang mit dem Instrument in einem gemeindeeigenen Lehrgang gelernt. Sehr gut ist es, wenn man zusätzlich auch noch bei einem „Profi“ in die Schule gehen kann.

Es dauert übrigens – je nach musikalischer Vorbildung etwa ein halbes bis zwei Jahre, bis man in der Lage ist, im Chor mitzuhalten. Danach hört man aber praktisch nie mit der „Arbeit“ auf. Ohne Übung verlieren die Muskeln der Lippen leider schnell die Fähigkeit, saubere Töne zu bilden. Darum üben wir an jedem Mittwoch (außer in den Weihnachts- und den Sommerferien) miteinander und zusätzlich ist eine Übung zu Hause wichtig.

Praktisch kein kirchlicher Posaunenchor arbeitet nur für sich allein. Normalerweise schließt man sich einem größeren „Verband“ von Chören an. Wir gehören zum bcpd – Bund Christlicher Posaunenchöre Deutschlands (www.bcpd.de). Dieser Verband ermöglicht, dass wir uns in gemeinsamen überregionalen Veranstaltungen fortbilden. Der Stil unserer Musik wird hauptsächlich durch die Noten bestimmt, die der bcpd und andere Posaunenverbände jährlich für die Mitgliedschöre herausgeben. Wir bekommen dabei einen sehr bunten Mix, der vom Frühbarock bis zur Popmusik reicht.

Leider nimmt deutschlandweit das Interesse an der Mitwirkung in einem Posaunenchor ab. Überall schrumpfen die Verbände und nach und nach beenden immer mehr Chöre ihre Arbeit aus Mangel an Bläsern. Unser Chor ist noch sehr gut spielfähig, aber seit vielen Jahren hat sich niemand gefunden, der ein Instrument erlernen möchte. Dabei haben wir ein sehr gewichtiges Argument dafür: Musikunterricht ist üblicherweise sehr teuer. Kinder, die ein Instrument erlernen wollen (bzw. sollen) bekommen bei uns kostenlosen Unterricht!

Heiko Müller, April 2025

HERZLICHE EINLADUNG

zum Gottesdienst und Kindergottesdienst
an jedem Sonntag um 10:30 Uhr